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Velasquez erobert Weltmeistertitel von Dos Santos zurück

Hier findet ihr alle wesentlichen Informationen zu UFC 155 aus Las Vegas, Nevada.

Über ein Jahr lang wartete Cain Velasquez auf seine Revanche gegen Junior Dos Santos. Als er sie im Hauptkampf von UFC 155 endlich bekam, kostete er sie umso mehr aus. In Las Vegas, Nevada nahm Velasquez den Schwergewichtstitel wieder an sich, den Dos Santos ihm im November 2011 in nur 64 Sekunden beim UFC-Debüt auf FOX entrissen hatte. Der gestrige Weltmeisterschaftskampf war eines der einseitigsten Titelduelle in der Geschichte der UFC, das über die vollen fünf Runden ging.

Velasquez, diesmal ohne Knieverletzung, begann viel aggressiver als bei ihrem ersten Aufeinandertreffen. Zunächst wehrte Dos Santos seine Takedownversuche problemlos ab. Dann schlug Velasquez den Titelverteidiger mit einer Rechten nieder. Ab diesem Zeitpunkt befand sich Dos Santos nur noch in der Defensive.

Velasquez setzte mit Ground and Pound nach, seinem Markenzeichen, aber Dos Santos rettete sich dank seiner Zähigkeit in die Rundenpause.

Dos Santos gilt als der beste Boxer in der Schwergewichtsklasse, doch der Druck, den Velasquez ständig aufbaute, verhinderte, dass sich Dos Santos mit seinen sonst so schnellen und präzisen Schlagkombinationen im Stand entfalten konnte.

Velasquez wechselte fließend zwischen Boxen und Ringen. Mit zunehmender Kampfdauer fielen ihm die Takedowns immer leichter. Als sich Dos Santos in der zweiten Runde auf dem Boden vor dem Ground and Pound schützen wollte, setzte Velasquez sogar zum Armhebel an.

Das heftige Tempo, das Velasquez vorlegte, forderte ab der dritten Runde seinen Tribut. Der Herausforderer verlangsamte jetzt etwas, ging aber weiter nach vorne. Dos Santos traf hin und wieder mit einer seiner Lieblingstechniken, dem Aufwärtshaken. Doch es fehlte ihm die nötige Spritzigkeit, um Velasquez ernsthaft zu gefährden.

In den Runden vier und fünf verfolgte Velasquez weiter konsequent seine Strategie, aber Dos Santos war nicht kleinzukriegen und zeigte das Herz eines Champions.

Die drei Punktrichter fällten ihr Urteil anschließend mit 50-45, 50-43 und 50-44 einstimmig für Velasquez, der damit die einzige Niederlage seiner Karriere wieder wettmachte.

Miller besiegt Lauzon in Thriller

Joe Lauzon zog bei UFC 155 in der Bonus-Rangliste mit Anderson Silva gleich. Für seine zwölfte Auszeichnung bezahlte er jedoch einen hohen Preis.

Jim Miller, der kurzfristig für Gray Maynard eingesprungen war, kämpfte die wohl beste erste Runde seiner Karriere. Erst trat er Lauzon mit einem Inside-Lowkick die Beine weg, dann feuerte er ein komplettes Muay-Thai-Arsenal auf ihn ab. Schläge, Ellenbogenstöße und Kniestöße brachten Lauzon an den Rand einer vorzeitigen Niederlage.

Eine Serie von Ellenbogenstößen öffnete eine Schnittwunde an Lauzons Stirn, die ihn im weiteren Verlauf des Kampfes beeinträchtigen sollte. Lauzon sah stellenweise aus wie eine Figur aus einem Horrorfilm, doch sein Kampfgeist war ungebrochen.

In der zweiten Runde brachte Miller Lauzon zu Boden und arbeitete auf einen D’Arce Choke hin. Das nutzte Lauzon für einen Sweep. Aus der Oberlage griff er mit Ground and Pound an. Kurz vor Schluss ließ er sich zu einem Fußhebel zurückfallen, hatte aber keine Zeit mehr, um ihn zu Ende zu bringen.

Die kräftezehrende Schlacht hatte ihre Spuren hinterlassen, als Miller und Lauzon zur dritten Runde antraten. Miller holte Lauzon wieder mit seinem Inside-Lowkick von den Beinen. Zurück im Stand antwortete Lauzon mit einem Kniestoß zum Körper.

Als Miller nach vorne ging, überraschte Lauzon ihn mit einem Scissor-Takedown. Der Heel-Hook wollte Lauzon nicht mehr gelingen, also versuchte er es noch mit einem Guillotine Choke – doch die Zeit war schon abgelaufen.

Die Punktrichter waren sich in ihrem Urteil einig und gaben den Sieg im „Kampf des Abends“ mit dreimal 29-28 an Miller.

Philippou endet Boetschs Erfolgsserie

Zwei Mittelgewichte, die in diesem Jahr einen guten Lauf in der UFC hatten, wollten mit einem Sieg bei UFC 155 in die Spitzengruppe vorstoßen. Gelungen ist es Costa Philippou, der Tim Boetsch die erste Niederlage seit dessen Gewichtsklassenwechsel zufügte.

Boetsch gewann die erste Runde durch seine Takedowns, doch eine Schnittwunde an der Stirn und ein unabsichtlicher Stich in sein Auge führten ihn auf die Verliererstraße. Philippou wehrte ein Verzeiflungstakedown ab und vergrößerte die Schnittwunde mit seinem Ground and Pound.

In der dritten Runde war Boetsch nur noch auf Takedowns aus. Philippou erkannte sie frühzeitig und konterte entsprechend. Als Boetsch freiwillig zu Boden ging, setzte Philippou mit Hammerschlägen nach und beendete den Kampf nach 2:11 Minuten durch technischen Knockout.

Okami dominiert Rückkampf

Alan Belcher fand auch bei seinem zweiten Kampf gegen Yushin Okami kein Mittel gegen die Kontrolle des Japaners. Nachdem Okami bereits das UFC-Debüt der beiden Mittelgewichte im August 2006 bei UFC 62 einstimmig nach Punkten gewonnen hatte, erkämpfte er sich bei UFC 155 dasselbe Ergebnis.

Belcher wusste keine Antwort auf die Takedowns aus dem Clinch, mit denen Okami ihn in allen drei Runden auf die Matte beförderte. Ebenso wusste er keine Antwort auf die erdrückende Bodenkontrolle des früheren Titelherausforderers.

In den Runden zwei und drei rüttelte Belcher Okami im Stand mit geraden Schlägen durch. Ansonsten gelang ihm keine nennenswerte Offensive.

Die Punktrichter sahen das ebenso und werteten den Kampf mit 30-27, 30-27 und 29-28 für Okami.

Leben verliert Comeback

Der „Ultimate Fighter“-Veteran Chris Leben kehrte bei UFC 155 ins Octagon zurück, nachdem er eine einjährige Sperre wegen der Einnahme verbotener Substanzen abgesessen hatte. Bei seinem Comeback traf er auf den ehemaligen Strikeforce-Kämpfer Derek Brunson, der sein UFC-Debüt gab.

Brunson war Leben ringerisch überlegen und nutzte diesen Vorteil, um die nötigen Punkte auf den Zetteln der Punktrichter zu erzielen. Im Stand war er stets darauf bedacht, vor Lebens immenser Schlagkraft zu flüchten.

Nach drei Runden erklärten die Punktrichter Brunson mit Wertungen von dreimal 29-28 zum Sieger.

Jury, Duffee und Moraga empfehlen sich im Vorprogramm

Jamie Varner erkämpfte sich gegen Melvin Guillard einen geteilten Punktsieg.

Der unbesiegte Myles Jury bezwang den „TUF 12“-Finalisten Michael Johnson einstimmig nach Punkten.

Der Rückkehrer Todd Duffee besiegte den Engländer Philip De Fries nach 2:04 Minuten der ersten Runde durch technischen Knockout.

Max Holloway, der jüngste Kämpfer in der UFC, holte sich einen geteilten Punktsieg über Leonard Garcia.

John Moraga zwang Chris Cariaso nach 1:11 Minuten der dritten Runde mit einem Guillotine Choke zur Aufgabe.